MUSA ANTER – 2020
Musa Anter / Onkel Musa, 2020

Musa Anter - 1

Grafische Arbeit / Illüstrasyon

Rahmen: 52×72 cm

Bild: 30×42 cm

MUSA ANTER / ONKEL MUSA

Musa Anter (Apê Mûsa) genannt, war ein kurdischer Schriftsteller und Intellektueller. Er kam 1920 in dem Dorf Eskimağara (ehemals Zivingê) bei Nusaybin in der türkischen Provinz Mardin in ärmlichen Verhältnissen zur Welt. Sein Vater starb, als er noch ein Kind war. Der Name seines Vaters Anter wurde zum späteren Familiennamen. Er wuchs bei seiner Mutter auf.

 

An der Universität begannen seine politischen Aktivitäten. In den 1950er Jahren gab es kurdischsprachige Radiosendungen aus Jerewan und Kairo. Er wurde zum Herausgeber von mehreren Zeitschriften, die sich mit der kurdischen Problematik beschäftigten, unter anderem Ileri Yurt in Diyarbakır. Ileri Yurt war seit Jahrzehnten wieder die erste Zeitschrift, die sich mit den Kurden beschäftigte. Wegen seiner Artikel in Ileri Yurt wurden mehrfach Ermittlungen gegen ihn aufgenommen. Besonderes Aufsehen erregte die Strafverfolgung bezüglich der Publizierung des Gedichts Qimil, das in kurdischer Sprache veröffentlicht wurde. Die Staatsmedien kritisierten die Publizierung eines Gedichts in kurdischer Sprache. Die Strafverfolgung brachte ihm aber viel Sympathie und Unterstützung von der Kurdischen Bewegung ein. Am 17. Dezember 1959 wurde er zusammen mit 48 anderen verhaftet. Dieser Prozess der 49 trug dazu bei, die kurdische Frage öffentlich bewusst zu machen.

 

1971 wurde er erneut verhaftet und im Militärgefängnis von Diyarbakir inhaftiert.[2] 1976 kehrte er in sein Dorf zurück und blieb dort bis 1989. 1979 wurde Anter ein weiteres Mal verhaftet. Schließlich kehrte er nach Istanbul zurück und schrieb weiterhin für kurdische Zeitschriften wie Welat (Heimat), Ülke (Land), Özgur Gündem (Freie Tagesordnung) und Özgur Ülke (Freies Land).In Istanbul war er Mitbegründer der prokurdischen HEP, der Vorgängerin der DTP und des Kurdischen Instituts Istanbul.

 

20. September 1992 in Diyarbakır aus dem Hotel gelockt und erschossen. Sein Grab befi ndet sich im Landkreis Nusaybin der Provinz Mardin. Abdülkadir Aygan, der an der Entführung beteiligt war, berichtete, dass der JİTEM hinter der Ermordung Musa Anters stecke.

 

Insgesamt verbrachte er 11,5 Jahre seines Lebens in Gefängnissen: Angefangen als Jugendlicher 1937, während des Dersim-Aufstandes, bis 1990, als er das letzte Mal im Gefängnis war.